Der Gedanke an die Selbstständigkeit flackerte schon länger in meinem Inneren, jedoch war „nie“ der richtige Zeitpunkt. Mein damaliger Job als Art Direktorin machte mir zudem viel Spaß, so dass ich nicht bereit war, diesen freiwillig aufzugeben. Doch dann kam das Leben dazwischen und ließ mich diesen Schritt wagen.

Aufgrund von internen Strukturveränderungen, hatte mir das Leben nun die Möglichkeit gegeben, mich auszuprobieren. So nahm ich all meinen Mut zusammen und ging los ins Unbekannte – mit Vertrauen, dem Glauben an mich selbst und mit viel Bewusstseinsarbeit im Gepäck. Eine Entscheidung, die ich bis heute nicht bereut habe. Mein Erfolg bestätigt mir diesen Weg seit dem ersten Monat der Selbstständigkeit – April 2019.

 

Dennoch, einfach war dieser Schritt für mich nicht!

Als ich es 2009 endlich, nach langjähriger Agenturerfahrung, in einen Konzern  „geschafft“ hatte war nicht nur bei mir die große Erleichterung in Punkto Sicherheit zu spüren. Ich liebte diese Arbeit, die Vielseitigkeit der Jobs über viele Jahre, bis sich massive interne Strukturveränderungen ankündigten.

Erste Symptome der Unstimmigkeit zeigten sich im Team. Die Stimmung kippte, Vertrauen war nur noch am Rande spürbar. Die Stufen der Konfliktpyramide folgten – verbunden mit der Hoffnung: am Ende wird alles gut und Normalität kehrt zurück. Doch dann kam alles anders. Die Abteilung wurde fast komplett ausgelagert und ich war zu allem Übel mit dabei.

Ganz ehrlich: damit hatte ich nicht gerechnet! Und zwar überhaupt nicht! Der Moment, als diese Entscheidung verkündet wurde, ist bis heute bei mir noch abrufbar.

Ich durchlief gefühlt 7 Phasen in 14 Monaten:

1. Schock: Für mich nach 10 Jahren war das definitiv ein Schock.

2. Trauer und Wut: Dann kam Traurigkeit darüber, meinen langjährigen Arbeitgeber verlassen und mich von den Menschen verabschieden zu müssen, mit denen ich 10 Jahre viel Zeit meines Lebens verbracht habe. Das Gefühl der Zugehörigkeit verließ mich.

3. Aktzeptanz: Irgendwann akzeptierte ich, dass es so ist und ich NICHTS an dieser Situation ändern kann, dafür aber an meiner.

4. Chance: So kam der Moment, ein persönlicher Wendepunkt, an dem ich nicht mehr nur schwarz sah, sondern sich neue Felder zeigten
. Ich sah die Chance in dieser Situation. Der Gedanke der Selbstständigkeit flackerte erneut auf, verbunden mit einem leichten Gefühl von echter Freude und gleichzeitig purer Angst.

5. Neuausrichtung: Die Freude siegte und meine Neuausrichtung war klar! Ich hatte entschieden, dass es für mich nur einen Weg gab, der sich innerlich stimmig anfühlte. Intuitiv setzte ich alles auf eine Karte… und dann wurde es spannend.

6. Kreieren: Rückblickend war es eine großartige Reise, ein neugieriges Eintauchen in eine unbekannte Welt.
 Ich kreierte einen Weg aus der vermeintlichen Sicherheit hin zu etwas Neuem.

7. Bewusstseinsreise: Der Weg gestaltete sich wie ein Puzzle. Alles, was ab dem Moment der Entscheidung geschah, setzte sich Stück für Stück zusammen. Über Newsletter kam ich zu Büchern, darüber zu Kongressen, von dort aus zu Coachings und Kursen und so zu meiner Selbstentfaltung in die Selbstständigkeit. Ausbildungen schlossen sich an und parallel durfte ich mich mit meinen Ängste und Blockaden auseinandersetzen. Das Leben hat mir alles geschickt, was es in dem Moment für mich zu tun gab. 🤩 Im Rückblick… pure Magie.

Knapp 1 1/2 Jahre später – von dem Moment des Schocks bis zu dem Moment des Neustarts im April 2019 – bin ich durch sämtliche emotionale Gefühlstäler und -berge aus Freude und Angst gewandert. Ich verließ das Unternehmen mit viel Dankbarkeit für all das, was ich erfahren und lernen durfte in den 10 Jahren – eine Dekade in der dieser Job für mich die einzige Konstante bildete, während mich das Leben in anderen Lebensbereichen ziemlich durchschüttelte.

Fakt ist:
* Ich habe bis heute keine Akquise machen müssen.
* Ich habe bereits im ersten Jahr mein letztes Jahresgehalt getoppt.
* Und: Ich glaube nicht daran, dass ich einfach nur Glück hatte.

Meine Tipps aus dieser Erfahrung:
* Schau dir deinen Weg im Rückblick an!
* Mach dir bewusst, welche Ressourcen schon da sind.
* Beschäftige dich unbedingt mit blockierenden Mustern & Überzeugungen über Arbeit und Geld.
* Sieh den Weg spielerisch und leicht und erlaube dir erste innere Begrenzungen zu sprengen.

Ich habe viele Lernerfahrungen gleich am Anfang gemacht und diese auch als solche verstanden, bin Impulsen gefolgt und Menschen begegnet, die zu Kunden und Klienten wurden. All das hat dazu geführt, dass ich mich immer mehr auf meinen Weg begeben habe.

Vielleicht hatte ich auch Glück, aber vielleicht liegt es auch daran, dass ich mich in vielen unbequemen Momenten meinen inneren Themen und Ängsten gestellt habe und dadurch Möglichkeiten sehen und für mich positiv wandeln konnte.

Gerade in den aktuellen Zeiten ist mir manchmal etwas mulmig. Doch mit dem Gefühl der Unplanbarkeit habe ich mittlerweile gelernt, umzugehen. Die Neugierde dahinter ist größer, das Abenteuer, was aus kreativen Phasen und Pausen entstehen kann, ist umso schöner. Herausforderungen sind das Leben – ich habe verstanden, sie mit offnen Armen zu empfangen und anzunehmen.

Gestartet bin ich 2019 als freie Art Direktorin, 1 Jahr später nutze ich die Pandemie, um meine Ausbildung zum Coach zu beenden und mich als Designer & Coach für Potenzialentfaltung und Corporate Branding neu auszurichten. Heute: im Jahre 2023 habe ich beide Businesses weiterentwickelt – in neuem Design, noch stimmiger zu dem, was mir entspricht und ich aus tiefster Freude täglich tue.

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